Das bekannteste Fundobjekt aus Eisenberg ist der sogenannte Eisenberger Brotstempel, der 1919 bei Ausgrabungen im
burgus-Kernwerk gefunden wurde. Das Stück ist 5,2 x 4,2 x 1,0 cm groß. Auf der Vorderseite ist das Chi-Rho-Christogramm
angebracht, auf der Rückseite befindet sich ein halber Kreuzbalken. Ein Loch direkt über dem Kreuzbalken diente vermutlich
dazu, das Stück an einer Schnur zu befestigen. Auf den Seiten ist eine lateinische Inschrift angebracht: ad pane(m) pingere
utere felix (Auf das Brot zu drücken, gebrauche es glücklich). Das Fundobjekt wird als Brotstempel zum Prägen von Abendmahlbrot
interpretiert. Zuerst wurde die Vorderseite in den noch weichen Brotteig gepresst. Im Anschluss daran wurde mit
der Stempelrückseite auf den vier Seiten das Kreuz hinzugefügt.
Aufgrund der Fundumstände im Bereich des burgus wurde das Stück bislang in die zweite Hälfte des 4. Jhs. n. Chr. datiert
und als ältester Nachweis des Christentums in der Pfalz angesehen. Wegen des Lesefundcharakters muss dieser Datierungsansatz
jedoch kritisch gesehen werden.