Die Überreste des spätantiken burgus-Kernwerks waren auch noch lange nach dem Untergang des Römischen Reiches
sichtbar. Im Jahr 1761 wurde ein zweitverwendeter Altar für Jupiter aus einem „nur etwas noch über der Erdt stehenden
alten Gemaeuer[s]“ südlich des Eisbaches ausgebrochen. Aufgrund dieses Fundes wurden die Ruinen zuerst als Überreste
von einem antiken Tempel interpretiert.
Durch Grabungen im 19. und 20. Jh. wurde der Grundriss eines Gebäudes mit Maßen von 25 m x 19 m und sechs Räumen
freigelegt und im Anschluss wieder zugeschüttet. Der östliche Teil des Bauwerks wurde zu Beginn des 20. Jhs. von einem
Landwirt fundamenttief ausgebrochen und ist heute nicht mehr im Boden erhalten. Die Interpretation als burgus erfolgte 1919
durch Friedrich Sprater. Im selben Jahr wurde in Raum C der „Eisenberger Brotstempel“ gefunden. Der Zugang zum Kernwerk
erfolgte vermutlich von Norden durch Raum A, in dem ein Brunnen mit über 14 m Tiefe aufgedeckt werden konnte. Von
diesem Innenraum, in dem 1882 Gewölbeansätze dokumentiert werden konnten, gingen fünf Türen in die anschließenden
Räume B-F ab.
Es ist davon auszugehen, dass das zentrale Kernwerk höher als die umgebende Außenbefestigung war. Eine Höhe des Kernwerks
von mindestens 12 m erscheint aus diesem Grund wahrscheinlich.